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Die internationalen Mediaagenturnetworks Zenith Optimedia und die GroupM gaben auch heuer wieder ihre Wachstumsprognosen für die globalen Werbespendings im kommenden Jahr ab: Laut den Advertising Expenditure Forecasts von Zenith Optimedia werden Werbetreibende ihre globalen Werbeausgaben 2020 um bis zu 4,3 Prozent erhöhen. Der GroupM-Report prophezeit hingegen ein Wachstum von 3,9 Prozent weltweit.

2019 und das vergangene Jahrzehnt neigen sich langsam dem Ende. Wie jedes Jahr im Dezember veröffentlichten die internationalen Mediaagenturnetworks Zenith Optimedia und GroupM ihre Prognosen für die weltweiten Werbespendings im kommenden Jahr.

Bewegtbild und Social Media legt stetig zu

Laut den Advertising Expenditure Forecasts von Zenith ist die Nachfrage nach Werbung in diesem Jahrzehnt stetig gestiegen. Nicht nur große Marken setzten verstärkt auf Werbung, auch kleine Unternehmen, die zuvor keine Werbung betrieben haben, setzten auf gezielte Werbung auf digitalen Plattformen. So sind die Werbeausgaben seit 2010 durchschnittlich um 5,1 Prozent gestiegen. Und auch im kommenden Jahr werden Werbetreibende ihre globalen Werbeausgaben um bis zu 4,3 Prozent erhöhen. Dabei soll der von Medien versorgte Nutzeranteil um 1,6 Prozent zurückgehen, dies soll in weiterer Folge zu einem Anstieg der Schaltpreise um 6,1 Prozent führen. Und: Die Verwendung von Adblockern führt dazu, dass einige Zielgruppen nur wenig digitaler Werbung ausgesetzt sind. Die dadurch entstehende steigende Nachfrage und das sinkende Angebot führen zu einem raschen Preisanstieg. „Die Zeiten sind lange vorbei, in denen wir das Werbepublikum an einem Ort finden konnten. Dank neuer Technologien erreichen wir sie jetzt online wie offline und gewinnen den Mehrwert für unsere Kunden durch Effizienz und Wirksamkeit zurück, indem wir sicherstellen, Konsumenten entlang der Consumer Journey mit der richtigen Nachricht zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen und zu erreichen“, erklärt Matt James, Global Brand President bei Zenith.

Online-Videos und soziale Medien bleiben zwischen 2019 und 2022 die am schnellsten wachsenden Werbekanäle und legen durchschnittlich um 16,6 Prozent beziehungsweise 13,8 Prozent pro Jahr zu, was vor allem auf den anhaltenden Anstieg der Nutzung von Smartphones zurückzuführen ist.

Verlangsamtes Werbewachstum

Die Zahlen des jährlich veröffentlichten „This Year, Next Year“ Media und Marketing Forecast der GroupM, zeigen ein etwas zurückhaltendes Wachstum. So soll sich das weltweite Werbewachstum von 5,7 Prozent in 2018 auf 4,8 Prozent in 2019 und 3,9 Prozent in 2020 verlangsamen. Bis 2024 werden moderate Steigerungen zwischen 3 und 4 Prozent erwartet. Aber auch laut dem GroupM-Report liegt die Zukunft im Digitalen: Für 2019 prognostiziert die GroupM ein Wachstum der digitalen Media Spendings in Österreich um 4,2 Prozent. In den Folgejahren 2020 und 2021 wird ein Wachstum von 3,8 beziehungsweise 3,7 Prozent erwartet. In ihrer Gesamtheit steigen die Werbeinvestitionen in Österreich um 1,8 Prozent in 2019 und 1,5 Prozent in 2020.

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Kekse backen, Tiere streicheln, Skifahren, Punsch trinken, Familie treffen, Freundschaften pflegen und vieles, vieles mehr – so verbringen die Mitarbeiter von Purpur Media die stillste Zeit des Jahres.

 

Almedina Muratovic, Sales Manager:

Ich verbringe diese Weihnachten mal ganz anders. Dieses Jahr bin ich an den Feiertagen in Australien. Also werde ich wahrscheinlich am Strand liegen und die Sonne genießen. Ich bin gespannt, wie die Feiertage von den Bewohnern Australiens verbracht werden, und freue mich auf das Abenteuer. Ich wünsche euch allen ein Frohes Fest und vorab einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Claudia Zikofsky, Senior Tech & Operations Manager:

Am 24. Dezember morgens wird gemeinsam mit der Familie ein ausgiebiges großes Weihnachtsfrühstück gemacht: mit Waffeln, diversen Marmeladen, Nutella und allem Drum und Dran. Anschließend wird die Weihnachtspute für das gemeinsame Abendessen vorbereitet, während sich der „nicht-kochende“ Teil der Familie an das „Kugel stemmen“ und Christbaum dekorieren macht. Um die weihnachtliche Stimmung zu unterstreichen, tragen natürlich alle ihre Weihnachtspullis – selbst der Familienhund wird an diesem Abend zum Rentier umgestylt.

Agnes Turi-Kiss, Kampagnen- und Projektmanager:

Zu Weihnachten fahre ich nach Budapest, um die Feiertage im familiären Kreis zu verbringen. Auch wenn die Tage vor Weihnachten ein wenig stressig sind, kehrt Ruhe und Besinnlichkeit ein, sobald der Weihnachtsbaum dekoriert ist und das Weihnachtsmenü auf dem Tisch steht. Wir probieren jedes Jahr neue Brettspiele aus und machen gerne Spaziergänge, um das weihnachtliche Essen auch zu verdauen.

Petra Slastanova, Junior Sales & Kampagnen-Manager:

Dieses Jahr heißt es bei mir/uns „Weihnachten mal anders“: Meine Familie und ich verbringen Weihnachten nämlich zum ersten Mal nicht zu Hause, sondern in einer niedlichen Hütte in der Hohen Tatra in der Slowakei. Man kann es sich wie in einem Wintermärchen vorstellen, und das Beste ist, dass wir dadurch garantiert weiße Weihnachten haben werden! Ich freue mich, dem klassischen Koch- und Backstress zu entfliehen, denn wir werden es dieses Jahr komplett anders angehen und lassen uns dort einfach nur verwöhnen. Die restlichen Tage werde ich ebenfalls in meiner Heimat verbringen – das ist für mich ein Muss!

Tanja Bauer, Senior Sales & Marketing Manager:

Wie jedes Jahr gehört Weihnachten ganz der Familie, ein paar entspannte Tag mit gutem Essen, Produkttesting/-inbetriebnahme und langen Spaziergängen mit dem Hund. Am Morgen des 24. Dezember wird der Christbaum geschmückt und der Weihrauch breitet sich im ganzen Haus aus. Außerdem ist seit einigen Jahren der Film „Schöne Bescherung“ Familientradition. Das Weihnachtschaos der Familie Griswold erheitert uns jedes Jahr wieder. Am Abend wird der Tisch gedeckt und das Essen serviert. Danach kommt jedes Jahr der Moment, in dem mein Vater „kurz aufs WC verschwindet“, daraufhin läutet die Weihnachtsglocke die Bescherung ein. Mein Vater taucht wundersamerweise wieder auf und ruft: „Das Christkind war da, ihr habt es leider knapp verpasst.“ Ich habe es die letzten 26 Jahre leider immer verpasst …

Amela Mesic, Performance Kampagnen- & Projektmanager:

Die Weihnachtszeit genieße ich voll und ganz mit meinen Liebsten: gemütliches Zusammentreffen in den vier Wänden sowie auf Adventmärkten steht auf der Tagesordnung. Dabei freue ich mich ganz besonders auf gute Gespräche mit Familie und Freunden sowie mit Rumkugeln rumzukugeln. Entspannen, diverse Freizeitaktivitäten und Party zu Silvester sind bereits eingeplant. Mal sehen, welcher Vorsatz es dieses Jahr wird! Und nicht vergessen: „A Plätzchen a day keeps the Weihnachtsstress away“.

Verena Kersch, Head of Finance:

Die Weihnachtsferien gehören ganz meiner Familie. Am 24. Dezember kommen meine Eltern, Schwiegereltern und mein Bruder zu uns, um mit uns den Heiligen Abend zu feiern. Für meine drei Burschen ist es das Schönste, wenn sie mit allen Großeltern und ihrem Onkel feiern können. Nachdem wir über die Feiertage alle Verwandten abgeklappert haben, machen wir noch ein paar Tage Skiurlaub. Nach Silvester, den wir immer mit Freunden verbringen, sind meine beiden älteren Jungs als Sternsinger unterwegs. Und dann wird es für sie schon wieder Zeit, das eine oder andere Schulbuch aufzuschlagen.

Marina Müller, Finance Manager:

In den Tagen vor Weihnachten habe ich mit meiner Tochter Kekse gebacken, und wir waren spazieren. Die Freizeit rund um die Feiertage verbringen wir mit Stadtbummeln, Punsch trinken und liebe Freunde treffen, Lesen und Ausruhen. Und dann wird natürlich noch ein Christbaum gekauft, geschmückt und versucht, den Advent entspannt zu genießen.

Bernd Platzer, Co-Founder & Owner:

Wie immer verbringe ich Weihnachten in der Obersteiermark, konkret in Stadl an der Mur. Und zwar mit Skifahren und Bergtouren. Dann bin ich noch zwei bis drei Tage im Friaul, denn dort ist um diese Zeit nicht viel los. Zu Silvester sind wir auf dem Berg in einer Hütte in der Nähe der Turrach.

Elisabeth Plattensteiner, Geschäftsführerin:

Ich verbringe dieses Jahr Weihnachten in Salzburg. Wir werden am 23. Dezember traditionell auf den Adventmarkt ins Schloss Hellbrunn gehen, mit Streichelzoo, kleinem Adventzug für die Kiddies, und um Freunde zu treffen, die wir das ganze Jahr eher weniger sehen. Am 24. Dezember gehen wir am Nachmittag die Familie besuchen und feiern abends im engen Kreis zu Hause. Kurz vor der Bescherung ist das Christkind dann immer gerade beim offenen Fenster rausgehuscht! Den 25. Dezember verbringen wir (also ich ) meistens im Pyjama und beim Schmökern und Nachfreuen über die Geschenke, die das liebe Christkind gebracht hat. Ab 26. Dezember werden wir dann zur Familie nach Saalbach fahren und dort Silvester feiern. Ich persönlich mag die Weihnachtszeit sehr und höre ab Ende November Weihnachtslieder!

Nina Moog, Head of Tech und Partnermanagement © Reiner Riedler

Nina ist Head of Produkt- und Partnermanagement bei Purpur Media. An ihrer Tätigkeit schätzt sie vor allem die Abwechslung und die Vielseitigkeit.

Nina, du bist Head of Tech- und Partnermanagement bei Purpur Media. Wie sieht dein konkretes Tätigkeitsfeld aus? Was sind deine tagtäglichen Aufgaben?

Nina Moog: Das ist das Schöne an meinem Job. Das Aufgabengebiet ist sehr vielfältig und somit nie langweilig. Man wird immer mit neuen Themen konfrontiert. Als Head of Tech- und Partnermanagement bin ich – wie der Name schon sagt – für die gesamte Tech-Struktur und unsere lieben Partner verantwortlich. Ich betreue unsere Bestandspartner und bin immer auf der Suche nach neuen Partnern, die unser Portfolio ideal ergänzen. Da jede Website unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse hat, versuchen wir für jeden Partner das optimale Tech-Setup zu finden. Deshalb verantworte ich ebenfalls unser Tech-Setup, da die beiden Bereiche sehr stark zusammenhängen. Im technischen Bereich versuchen wir, immer am Puls der Zeit zu bleiben, und scheuen uns nicht vor innovativen Produkten. Wir probieren gerne neue Dinge aus und testen diese gemeinsam mit unseren Partnern. Zusätzlich zu meinen beiden Hauptbereichen unterstütze ich das Sales-Team im Bereich Programmatic.

Wohin hat dich dein bisheriger Karriereweg geführt? Und welche Ausbildung hast du eigentlich genossen?

Nina Moog: Ich bin nach dem Studium an der WU sehr schnell auf die Purpur Media gestoßen. Dort habe ich als Key Account Managerin begonnen und war mehrere Jahre im Verkauf tätig. Erst nach der Geburt meines Sohnes habe ich zuerst die Bereiche Programmatic- und Partnermanagement und später noch das Technologie-Thema übernommen.

Was ist das Spannende und was ist das Herausfordernde an deiner Tätigkeit?

Nina Moog: Das Spannendste ist mit Sicherheit die Abwechslung innerhalb der verschiedenen Aufgabengebiete. Gerade im Technologie-Bereich ist es immer sehr aufregend, wenn man neue Technologien anschließt und dann erlebt, wie sich alles entwickelt und verändert. Herausfordernd ist natürlich immer das Aufsetzen von neuen Produkten, da häufig nicht immer alles auf Anhieb hinhaut und es manchmal mehrere Anläufe braucht, bis man das gewünschte Ergebnis erzielt. Eine Portion Geduld ist oft von Vorteil.

Wenn du nicht Head of Tech- und Partnermanagement bei Purpur Media wärst, welchen Beruf würdest du dann gerne ausüben?

Nina Moog: Dann hätte ich gerne ein kleines Kaffeehaus an der alten Donau. Das fehlt mir jedes Mal, wenn ich dort bin. Kaffee und Kuchen mag jeder – damit kann man nichts falsch machen.

Stell dir vor, die Purpur Media würde eine neue Niederlassung irgendwo auf der Welt eröffnen und du könntest dort arbeiten: Wo wäre das genau?

Nina Moog: Ich mag Wien und lebe gerne hier. Hier wohnen meine Familie und meine Freunde. Ich glaube, es gibt keine Stadt, wo ich lieber arbeiten würde. Im Winter vielleicht irgendwo, wo es warm ist und idealerweise auch einen Strand gibt, aber spätestens wenn das Wetter wieder besser wird, würde ich wieder zurück nach Wien wollen.

Was für eine Nacht! FMP Mediapersönlichkeit 2019 Ursula Arnold und FMP Newcomer des Jahres 2019 Danira Suljkanovic (beide Mitte) freuen sich gemeinsam mit den Laudatoren des Abends und dem FMP-Vorstand. © Katharina Schiffl

Beim traditionellen Jahresabschluss des FMP Forum Media Planung wurden auch die FMP Mediapersönlichkeit des Jahres und der Newcomer des Jahres gewürdigt.

Das FMP Forum Media Planung veranstaltete Ende November einmal mehr die FMP Media Night, die große Nacht der Branchenstars. Gefeiert wurde der traditionelle Jahresabschluss des FMP Forum Mediaplanung in der Labstelle in der Wiener City. Marcela Atria und Mathias Fanschek – beide FMP Vorstandsmitglieder – begrüßten die geladenen Gäste zur 11. FMP Media Night. Neben vorweihnachtlichem Punsch standen die traditionelle Wahl von Mediapersönlichkeit des Jahres und Newcomer des Jahres im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Den Auftakt machte die beliebte Kür zum Media-Unwort des Jahres. Die Wahl fiel heuer auf den Begriff „Influencer“. Im Anschluss daran wurde der Titel FMP Newcomer des Jahres 2019 vergeben – ein Preis, der junge und außergewöhnliche Talente in der Branche auszeichnet. Heuer freut sich Danira Suljkanovic (RMS) über die Auszeichnung. Neben der Auszeichnung erhielt Suljkanovic auch ein Ticket für die NEXT 2020, die renommierteste Konferenz der Digitalwirtschaft. Dieser Preis wurde von der ORF Enterprise zur Verfügung gestellt.

Den krönenden Abschluss bildete schlussendlich die Wahl zur diesjährigen Mediapersönlichkeit des Jahres – ein Titel, der Qualitäten wie Leadership, Ideenreichtum, Mut, Klugheit und Vorbildfunktion ehrt. Diese Eigenschaften zeichnen auch die diesjährige Gewinnerin Ursula Arnold (Mindshare) aus. Laudatorin Christine Antlanger-Winter (Google) erklärt: „Mit Ursula Arnold wird eine der erfahrensten Mediaexperten FMP Mediapersönlichkeit des Jahres. Sie ist eine Leader Persönlichkeit, die eine klare Vision mit Fokus und Konsequenz vereint.“ Arnold selbst freute sich ebenfalls sehr über die Auszeichnung und bedankte sich gerührt.

 

Der Online-Vermarkterkreis Austria (OVK Austria) befürchtet, dass Facebook im Kampf gegen Kultur und gesellschaftliche Anliegen bald auch das Christkind verbietet. Denn: Kampagnen mit gesellschaftlichem Mehrwert fallen der Doppelmoral zum Opfer.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Werbezensur von Facebook komplett danebenliegt. Der Tourismusvermarkter WienTourismus machte sich die absurden Werberichtlinien des US-Digitalgiganten bereits zunutze und kokettierte in seiner Kampagne mit Sujets von Gustav Klimt, die den selbsternannten Sittenwächtern im Silicon Valley wohl zu frivol erschienen. Etwas weniger erfreut zeigte sich kürzlich das Bank Austria Kunstforum Wien. Sujets zur Bewerbung der aktuellen Ausstellung „Pierre Bonnard. Die Farbe der Erinnerung“ fielen ebenfalls der Zensur zum Opfer und erschwerten dem Ausstellungshaus die Bewerbung einer international viel beachteten Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Tate Gallery in London (UK).

Jetzt trifft es den Checkpoint Zürich, der zum Welt-AIDS-Tag ein Video mit zwei sich küssenden Männern bewerben wollte. Facebook lehnte zweimal ab. Das Video beinhalte sexuelle oder anzügliche Bilder, Nacktheit und Menschen in anzüglichen Posen oder bei sexuell provokanten Handlungen, so die Argumentation des Medienunternehmens, das bei Fake News deutlich weniger Zurückhaltung kennt. Nicht nur Facebook selbst, sondern auch Instagram macht es dem Gesundheitszentrum für queere Männer sehr schwierig, Werbung zu schalten. Während Facebook sich gerne LGBT-friendly zeigt und im Juni die Regenbogenfahne hisst, wird es Institutionen erschwert, Präventionsarbeit zu leisten und Awareness-Kampagnen zu schalten.

TikTok und die „besonderen Nutzer“

Kritisch sieht der Online-Vermarkterkreis (OVK) auch die diskriminierenden Moderationsregeln im chinesischen Netzwerk TikTok: Unter anderem landeten homosexuelle oder dicke Menschen auf einer Liste von „besonderen Nutzern“. Ihre Videos wurden als Mobbing-Risiko betrachtet und in der Reichweite beschränkt. Als Beispiele für betroffene User nennt TikTok in seinen Richtlinien „entstelltes Gesicht“, „Autismus“ oder „Downsyndrom“. Die Entscheidung über die Klassifizierung der User obliegt Moderatoren, die dafür rund 30 Sekunden Zeit haben. Obwohl diese Richtlinien mittlerweile revidiert wurden, muss sich das Netzwerk dem Vorwurf der politischen Zensur stellen.

„Digitalwerbung ist ein mächtiger Hebel für Awareness-Kampagnen, gesellschaftliche und kulturelle Anliegen. Am aktuellen Beispiel zeigt sich wieder deutlich, welche Doppelmoral hinter Facebook steckt, und welch bedrohliche Auswirkungen die Zensur durch die US-Digitalgiganten haben kann. Österreichische Publisher werden von Menschen gesteuert, die den Markt kennen und das nötige Fingerspitzengefühl haben. Es kann nicht sein, dass gesellschaftsrelevante Themen oder kulturelle Inhalte zensiert werden“, moniert Eugen Schmidt (AboutMedia), Leiter des Online-Vermarkterkreises im iab austria.

Werbung für wichtige Werbung wird regelmäßig blockiert

Im Zusammenhang mit der aktuellen Werbezensur aus der Schweiz macht der Online-Vermarkterkreis auch auf Probleme mit der Umfeldqualität aufmerksam. Während Werbung für wichtige Themen blockiert wird, öffnen die US-Digitalgiganten den Machern von Fake News Tür und Tor. Letztlich müsse für Werbetreibende aber auch NGOs und Kulturinitiativen die Vertrauenswürdigkeit der Inhalte entscheidend sein. Facebook und Co. nützen ihre marktbeherrschende Stellung aus, investieren jedoch nicht ausreichend in die Überprüfung der Inhalte, sondern nehmen Werbezensur als Feigenblatt, um sich als gesetzeskonform darzustellen. Vor diesem Hintergrund kann keine Rede von rein technischen Anbietern sein, wenn Eingriffe in die Inhalte erfolgen. Auch daran zeigt sich die Doppelmoral, mit der Facebook die EU-Politik narrt.

„Weder Klimt noch Bonnard und schon gar nicht eine AIDS-Aufklärungskampagne würde von österreichischen Qualitätspublishern a priori abgelehnt werden. Die Zensur ist ein guter Anlass, um die Kampagnenplanung für das nächste Jahr noch einmal auf Herz und Nieren zu prüfen. Was kommt als Nächstes? Wird das Christkind bald verboten und nur mehr Werbung mit dem Weihnachtsmann erlaubt, der viel mehr dem amerikanischen Ideal des Santa Claus entspricht?“, sagt Schmidt.

Nachhaltige Förderung des digitalen Werbemarktes

Der Online-Vermarkterkreis Austria (OVK Austria) ist die vom iab austria initiierte Interessenvertretung der österreichischen Digital-Vermarkter und -Publisher mit dem Zweck der nachhaltigen und wirtschaftlichen Entwicklung des digitalen Werbemarktes in Österreich. Die obersten Ziele sind die Initiierung und Durchführung von Maßnahmen sowie deren Kommunikation im Bereich Markttransparenz, Werbequalität, Planungseffizienz, Standardisierung von Werbeformaten, mit dem Augenmerk auf stetig veränderte und wachsende Anforderungen für Vermarkter – jedoch abgestimmt auf die Bedürfnisse von Werbetreibenden. Darüber hinaus engagiert sich der OVK auch in nationalen und internationalen Gremien für die Weiterentwicklung der Branche. Leiter des OVK im iab austria ist Eugen Schmidt, Geschäftsführer von AboutMedia. Teilnehmer am OVK Austria sind Josef Almer (Goldbach Austria), Michael Eder (Krone Multimedia), Pierre Greber (styria digital one), Alexandra Hofer (Regionalmedien Austria), Hannes König (Shpock), Maximilian Pruscha (YOC), Elisabeth Plattensteiner (Purpur Media) und Matthias Seiringer (ORF-Enterprise).