„Eigentlich haben uns Fehler am Ende immer stärker gemacht!“

15 Jahre Purpur Media im Schnelldurchlauf: Co-Founder Bernd Platzer und Geschäftsführerin Elisabeth Plattensteiner werfen im Interview einen Blick zurück und schauen in die Zukunft des Premium-Vermarkters.
Geschäftsführerin Elisabeth Plattensteiner und Gründer Bernd Platzer von Purpur Media

Welche Gedanken gehen Dir als Gründer durch den Kopf, wenn Du an die Anfänge von Purpur Media vor genau 15 Jahren zurückblickst?

Bernd Platzer: Ich denke, dass unsere Konstante Veränderung ist. Das ist zwar eine Binsenwahrheit, aber für unsere Branche gilt die in besonderem Maße. Die Digitalisierung, die das ja alles anstößt, ist bei uns nicht Begleiter, sondern im Kern unseres Daseins.

Elisabeth, Du jetzt seit 15 Monaten Geschäftsführerin von Purpur Media. Wie hast Du die Purpur Media eigentlich wahrgenommen, bevor Du hier an Bord gegangen bist?

Elisabeth Plattensteiner: Ich habe Purpur Media als feinen, dynamischen digitalen Premiumzielgruppen-Vermarkter mit einem kompetenten und sehr serviceorientierten Sales-Team wahrgenommen. Wie reichweitenstark und innovativ das Produkt,- und Serviceportfolio aufgestellt ist und was für ein tolles Team wir wirklich sind, habe ich erst in meinen ersten Monaten hier entdeckt.

Wofür steht Purpur Media heute in wenigen Worten und was hat sich in der Ausrichtung über die Jahre geändert?

Bernd Platzer: Als wir begannen, bestand unser Ad-Network aus genau einer Seite, das war oeamtc.at. Martin Staudinger und ich wollten den ÖAMTC als Inserenten für Werbeplanung.at akquirieren. Martin Paweletz, der damals und heute für die Seite verantwortlich war, meinte zu uns: „Wir haben nicht mal einen ,gescheiten‘ Vermarkter. Was sollen wir bei Euch also inserieren?“ Wir sagten uns, dann machen wir halt den Vermarkter für oeamtc.at. Und das war der Startschuss, für Vermarktung und Inserat. Heute sind es an die 60 Mandanten, die mit uns zusammenarbeiten. Auch wenn wir agil und innovationsgetrieben arbeiten, so sind wir doch stolz darauf, ein Netz von stabilen Partnerschaften geschaffen zu haben.

Elisabeth Plattensteiner: Die Purpur Media ist der digitale Premiumvermarkter mit hohem Anspruch an individueller Serviceorientierung und Qualität. Über unsere digitalen Werbeprodukte werden mehr als 85 Prozent aller ÖsterreicherInnen erreicht. Unser Team besteht aus 15 erfahrenen Digital-Experten, die diesen Premium-Anspruch für all unsere Projekte leben. Wir sind heute ein agiles Unternehmen, entwickeln die Produkte und Serviceleistungen ständig weiter, sind immer offen für innovative Ideen und dem österreichischen Wirtschaftsstandort verpflichtet.

Bernd, Hand auf’s Herz: Hast Du erwartet, dass die Purpur Media in ihrem mittlerweile 16. Bestandsjahr so aufgestellt sein würde, wie sie heute aufgestellt ist?

Bernd Platzer: Martin Staudinger und ich haben mit zwei Laptops Werbeplanung.at und Purpur Media aufgebaut. Diese zwei Geräte waren im Wesentlichen unser gesamtes Eigenkapital. Ex Post schaut vieles nach Strategie aus. Wir hatten und haben immer unglaublich engagierte Mitarbeiter und den Anspruch, mit unseren Produkten uns vom Mitbewerb zu differenzieren. Darauf ist alles gewachsen.

Was unterscheidet Purpur Media von anderen Portfolio-Vermarktern am heimischen Markt?

Elisabeth Plattensteiner: Die exponentiellen Veränderungen der Branche bedingen eine Strategie der kreativen Dynamik. Wir sind ständig dabei, Dinge zu hinterfragen, neu durchzudenken und konkret anzupacken. Unser Tech-Stack ist jetzt extrem professionell, zukunftsorientiert und auf die Bedürfnisse aller Marktteilnehmer ausgerichtet. Die von uns betreuten Medien und Plattform-Mandanten, Direktkunden und Agenturen profitieren etwa von Lazy Loading, einem eigens programmierten Tag Manager und der Abstimmung des Responsive Designs auf die vollkommen neu gedachte und angelegte Ad Struktur. Wir legen viel Wert auf individualisierte Strategien (Vertrieb und Technologie) die wir im Dialog mit unseren Partnern erarbeiten. Service- und Handschlagqualität sowie Transparenz in allem was wir tun sind für mich selbstverständlich. Und wir sehen uns sehr stark dem lokalen Wirtschaftsstandort verpflichtet, daher ist es mir persönlich ein Anliegen, gemeinsam mit unseren Marktteilnehmern und den KollegInnen des Mitbewerbs die Branche mitzugestalten.

Rund um Geburtstage wird im Normalfall das Erreichte reflektiert und über weitere Ziele nachgedacht. Wie und wo soll sich Purpur Media weiterentwickeln? Wie soll die Purpur Media in fünf, wie soll sie in zehn Jahren dastehen?

Bernd Platzer: Erstens, seit es Purpur Media gibt, höre ich, dass Vermarkter keine Zukunft haben. Zweitens antworte ich auf die Frage, wie wir unser Geschäft in, sagen wir fünf Jahren, betreiben würden, immer, dass ich keine Ahnung habe. Das ist nicht kokett, ich meine es ernst. Was ich weiß: Wir unterstützen unsere Kunden bestmöglich, Ihre Werbe- und Kommunikationsziele zu erreichen. Das ist sicher unsere Konstante. Der Weg, wie wir das erreichen ist hoch variabel.

Elisabeth Plattensteiner: Um es ganz allgemein zu formulieren: Wir werden unser Angebot stets entsprechend den Konsumenten- und Kundenanforderungen, Marktgegebenheiten und Marktinnovationen weiterentwickeln. Ich denke dabei etwa an E-Commerce und ganz generell in Richtung Digital Marketing, Digital Media und technologische Beratung. Und vor allem wollen wir uns dabei immer selbst treu bleiben.

Was waren eigentlich die schönsten Tops und was waren die größten Flops in der bisherigen Unternehmenshistorie von Purpur Media?

Bernd Platzer: Die Integration von Alpenord war für uns eine große Herausforderung und das haben wir gut hinbekommen. Der Aufbau unseres Geschäftsfeldes des Native Advertisings mit unseren Partnern Outbrain, Taboola, Plista und Ligatus ist eine Erfolgsstory für sich. Programmatic Advertising war eine Zäsur in unser aller Business. Heute sehe ich unser Netzwerk wie einen See. Die Schiffe, die darauf fahren, das sind unsere spezifischen Werbeprodukte. Da haben wir Schnellboote und Tanker. Fehler haben wir auch gemacht: Die Integration von Improve Digital als Adserver fällt mir da ein. Aber es waren keine, die wir nicht ausbügeln konnten. Eigentlich haben diese Fehler uns am Ende nur stärker gemacht.

Was sind im Jahr 2019 die größten Herausforderungen für einen Premium-Vermarkter?

Elisabeth Plattensteiner: Ich denke, wir als Vermarkter stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie die gesamte Kommunikationsbranche: immer stärkere Medienfragmentation, immer komplexere Mechanismen von Werbewirkungszusammenhängen und die technische Weiterentwicklung, wo man fokussiert entscheiden muss, worauf man wie setzt. Es herrscht viel Verunsicherung bezüglich der Entwicklungen die DSGVO, der Cookie-Technologie und von Tech-Stack Modellen betreffend. Daher freut es mich umso mehr, dass Purpur Media mit dem breiten Portfolio (Display, Mobile, Native, Video, exklusive Special Ad Plattformen, E-Commerce und Tech-Produkten sowie Services) sehr stabil und wachstumsorientiert aufgestellt ist und dabei allen digitalen Qualitätsstandards entspricht.