Rund 6.000 Besucher und eine Vielzahl an spannenden Vortragenden tauschten sich Anfang Juni beim Fifteen Seconds Festival in Graz aus. Mitten drin, statt nur dabei: Eine siebenköpfige Abordnung von Purpur Media, die angesichts der tollen Inhalte mit einer Menge Eindrücke heimreiste.

6.000 Teilnehmer, rund 200 Speaker und unzählige Eindrücke und Denkanstöße – so lässt sich das Fifteen Seconds Festival 2019 aus der Sicht von Purpur Media zusammenfassen. Gleich sieben Mitarbeiter des Purpur-Media-Teams nahmen den Weg nach Graz in Angriff und wollten beim Fifteen Seconds Festivals 2019 vor allem eines: Ideen für ihre tagtägliche Arbeit mitnehmen. Vier aus dem Purpur-Media-Team haben ihren Lieblings-Programmpunkt des spannenden Konferenzformats in Graz in ein paar Sätzen zusammengefasst. Was das Fifteen Seconds Festival ist, ist schnell erklärt: Das Fifteen Seconds Festival ist Europas führendes Festival für Wirtschaft, Innovation und Kreativität und vereint 6.000 DenkerInnen und MacherInnen aus den Bereichen Business, Science, Mobility und Technology zu einer globalen Community. Hier nun die vier Einzelberichte vom Fifteen Seconds Festival 2019!

Die Zukunft mitzugestalten, heißt für mich, sich selbst weiterzuentwickeln!

Elisabeth Plattensteiner, Geschäftsführerin bei Purpur Media, war von James Beacham, Teilchenphysiker am Großen Hadronen-Speicherring des CERN Instituts, und seinem Vortrag mit dem Titel „What’s outside the universe?“ begeistert:

Das Fifteen Seconds Festival hat sich heuer dem Geist der Neugierde gewidmet. Was zeichnet neugierige Geister aus? Das sind jene Menschen, denen die fortlaufende Auseinandersetzung mit neuen Technologien, Methoden und Denkansätzen keine Anstrengung bedeutet, sondern Faszination und Freude. Wissenschaftler stehen hier an vorderster Front und wenn sie es, wie James Beacham auch noch schaffen ihre Forschungsergebnisse einem breiten Publikum erlebbar, mitreißend und damit inspirierend zu vermitteln, dann ist das ein ziemlicher Jackpot. James Beacham ist Mitglied der ATLAS-Kollaboration, einem jener Teams, das 2012 das Higgs-Boson entdeckten. Das Higgs-Teilchen bildet den letzten, noch fehlenden Baustein im strahlenden Theoriegebäude des Standardmodells der Teilchenphysik; was den Alchemisten des Mittelalters der „Stein der Weisen“ war, ist einigen Physikern der Gegenwart das Higgs-Teilchen.

Was mir beim Vortrag von Beacham besonders gefallen hat, war neben der These, dass es unendlich viele Universen geben könnte, wir also eventuell in einem Multiverse existieren, wie das Skript des Programmpunkts am Eröffnungstag des Fifteen Seconds Festivals auf der Main Stage aufgebaut war: Bevor James Beacham Teilchenphysiker wurde, lernte er eigentlich das Handwerk des Filmemachers und daher weiß er auch, wie man Dinge in Szene setzt. Die Zukunft mitzugestalten, heißt für mich, sich selbst weiterzuentwickeln und Beachams Vortrag ist ein wunderbares Beispiel dafür. Es war aber nicht nur die Story, die mich persönlich fasziniert hat, sondern auch die darstellerischen Fähigkeiten dieses modernen Geschichtenerzählers. Die Neugierde des Publikums war angefixt.

China ist kein schlafender Riese mehr, China regiert die Welt!

Für Martin Linke, Head of Sales Content bei Purpur Media, war der Vortrag „What to expect and how to deal with China“ von den Trendforschern John Naisbitt & Doris Naisbitt eine große Inspiration:

Einer meiner Höhepunkte am diesjährigen Fifteen Seconds Festival war der Vortrag der Naisbitts über China. In diesem Vortrag ging es zu einem großen Teil um die geschichtliche Entwicklung des modernen China, quasi die Wurzel des Erfolgslaufs des China der Zukunft. Seit dem Jahre Null (Christi Geburt) unserer aktuellen westlichen Zeitrechnung waren Indien (ein weiterer asiatische Gigant) und China mindestens 800 Jahre lang die damals größte Volkswirtschaft. Erst im Jahre 1832 sind die USA an die erste Stelle getreten, diesen Platz haben die USA bis 2013 erfolgreich verteidigt, bis China wieder den ersten Platz erobert hat. Dieser Fakt bedeutet, dass die USA „nur“ 181 Jahre die Nummer 1 der Weltwirtschaft waren. Seit dem Jahre 2013 dominieren wieder die Chinesen die Weltwirtschaft und ein Ende ist nicht in Sicht.

Im Jahre 1921 wurde die Kommunistische Partei Chinas gegründet, diese hat gleich zu Beginn einen 100-Jahres-Plan erstellt und am Ende sollte es allen Chinesen besser gehen und die Feudalwirtschaft des des alten Kaiserreichs einfach in Vergessenheit geraten. 1949 wurde mit der Gründung der Volksrepublik China der nächsten 100-Jahres-Plan in Kraft gesetzt: mit dem Ziel, die klare Nummer 1 der Weltwirtschaft zu werden. Wir haben heute 2019 und eigentlich haben die Chinesen ihr Ziel 30 Jahre zu früh erreicht!

Aus Sicht eines europäischen Onliners sind weitere Faktoren sehr interessant: Apps wie WhatsApp oder Online-Plattformen wie Amazon haben in dieser Form keinerlei Chance in China. WhatsApp gibt es dort eigentlich gar nicht, weil über einer Milliarde User alleine in China WeChat nutzen Alibaba, die chinesische Amazon-Variante, hat alleine am Black Friday 2018 27,5 Milliarden Euro Umsatz erzielt – innerhalb von 24 Stunden. Angesichts der Userzahlen und des unglaublichen Umsatzpotentials stellt sich die Frage, ob China in den nächsten Jahrzehnten von der Spitze der Weltwirtschaft verdrängt werden kann.

Zum Abschluss noch eine wichtige Info. Es gibt ein ehernes Gesetz für alle westlichen Geschäftsleute, die in China Geschäfte machen wollen: Man stellt die Entscheidungen und Standpunkte der chinesischen Regierung und der Partei niemals in Frage. Wenn man beherzigt, hat man schon eine wichtige Hürde genommen.

Warum ich diesen Vortrag besucht habe? China ist kein schlafender Riese mehr, China regiert die Welt. China hat zwar Atomwaffen und ein riesiges Heer, aber ich denke, China muss keinen Weltkrieg mit militärischen Mittel führen, denn China ist klar die Nummer 1 der Weltwirtschaft. In Abwandlung eines österreichischen Sprichworts könnte man fast sagen: „Geht es der Wirtschaft gut, geht es den Chinesen gut!“

Jeder Einzelne muss das Geheimnis zur stressfreien Produktivität selbst entdecken!

Tanja Bauer, Senior Sales und Marketing Managerin bei Purpur Media, fand den Vortrag „Getting Things Done: The Art of Stress-free Productivity“ von Bestseller-Autor David Allen extrem spannend:

Den ersten Impuls gleich nach der Eröffnungsrede auf der Main Stage des Fifteen Seconds Festival gab David Allen, Autor, Berater und Erfinder der Selbstmanagement-Methode „Getting Things Done“ (GTD). Die Methode soll effizientes und belastungsfreies Arbeiten in unserer schnelllebigen Zeit ermöglichen. Durch die Nutzung nur eines Verwaltungssystems für alle anstehenden Tätigkeiten und die richtige Organisation von Aufgaben soll man den Kopf freibekommen, um nicht nur im Berufsleben sondern auch privat entspannt und gleichzeitig produktiv sein zu können – ohne den Überblick zu verlieren.

Für mich war der Vortrag besonders interessant, da ich mich und mein Arbeitsleben sehr ähnlich organisiere und das Buch „Getting things done“ auch schon länger im Warenkorb liegen habe. Neben der Präsentation der Methode selbst und ihrer Kernprinzipien gab Allen, als professioneller Coach für Führungskräfte, Insights in Praxis-Cases und lieferte viele hilfreiche Tipps, wie man „on Top of the Game“ bleibt und die tägliche Flut an Informationen optimal filtert, aufbereitet und weiterverfolgt oder eben auch nicht. Das Interesse im Publikum war groß, was sich in sehr vielen konkreten Fragestellungen zur Methode und deren Umsetzung äußerte.

Meiner Meinung nach muss jeder Einzelne „das Geheimnis zur stressfreien Produktivität“ selbst entdecken und entwickeln: Es gibt keine Universallösung. David Allen bietet eine spannende Methode, die es auf jeden Fall wert ist, sie auszutesten und sich davon inspirieren zu lassen. Das zentrale Mantra „Relaxt bleiben und gleichzeitig produktiv sein in unserer schnelllebigen Zeit“ ist auf jeden Fall erstrebenswert!

Wie man als Gruppe die richtigen Entscheidungen trifft

Agnes Turi-Kiss, Campaign Manager bei Purpur Media, fand Adam Perlis und seinen Vortrag „How ego gets in the way of good decision making in design“ hochinteressant:

Die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist schwierig. Laut Adam Perlis, Gründer und CEO von UX & Design Thinking Studio Academy, gibt es einen effektiven Weg für Unternehmen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Statt den ganzen Entscheidungsprozess einer Person anzuvertrauen, zahlt es sich aus, wenn das Team mit den fünf Schritten von Design Thinking (Empathize, Define, Ideate, Prototype und Test) arbeitet. Manager sollten das Talent und Know-How der Mitarbeiter wirksam einsetzen und einen „Safe Space“ erschaffen, indem innovative Ideen in großartige Produkte transformiert werden können. Adam Perlis schlägt vor, die Gruppe so klein wie möglich zu halten und Mitarbeiter mit unterschiedlicher Expertise einzubinden. Ich fand den Vortrag sehr inspirierend, da diese Toolbox perfekt zur Online-Branche passt, da wir ständig auf der Suche nach der nächsten Innovation sind.